Eine Reise mit dem Rucksack um die Welt T21

In Salamanca gibt es viele deutsche Studiosi, die hier studieren möchten. Einige von ihnen führen sich furchtbar arrogant und hochnäsig auf. Man erkennt sofort, wer Deutscher ist. Das Gehabe der deutschen Leute ist unverkennbar. Sie versuchen auch nicht sich anzupassen, sollen die anderen sich doch ihnen anpassen. Das wäre ja noch schöner!

Manchmal schäme ich mich richtig ein Deutscher zu sein. In Barcelona z.B. wollte ich in einem Tabakladen Briefmarken kaufen. Da waren schon deutsche Touristen vor mir da, die Postkarten kaufen wollten und kein, aber auch nicht das geringste Wort Spanisch sprachen.

Weder „gracias“ (danke) noch „buenos dias“ (guten Tag) war ihnen geläufig. Sie behandelten den Verkäufer wie einen Deppen“: Lern  doch erst einmal Deutsch, Du Ausländer!“ Sie hatten scheinbar ganz vergessen, daß sie hier die Ausländer waren und als Gast in dieses Land gekommen sind und nicht als Eroberer oder Herrenrasse. Johannes, Peter und ich haben uns heute morgen so gegen 2 Uhr sehr lange darüber unterhalten. Ich bin froh, daß ich Johannes und Peter kennengelernt habe, denn es ist gut zu wissen, daß es noch andere gibt, die so denken wie ich. Das macht Hoffnung.

Peter und ich sind richtige „Machos“ (Weiberhelden, manchmal auch mit Arschloch zu übersetzen) geworden. Das Thema Mädchen, wie sollte es anders sein, war für uns tagelang das Thema Nr. 1. Eigentlich sind wir mehr Spanner als echte Machos, denn mit unserem Verlangen nach einer Frau schaukeln wir uns gegenseitig hoch. Peter hat damit angefangen und ich habe dann eben mitgemacht. Aber das sollte jetzt keine Entschuldigung sein.

Das Thema steckt eben einfach drin in einem Mann und für die menschliche Natur braucht man sich nicht zu entschuldigen, oder? Verstärkend  kommt dazu, dass ich nun Peters  Buch lese „Ich spucke auf eure Gräber“ von Boris Vian. Ziemlich anregend. Peter meint, ich sei schon ganz schön weit für mein Alter und damit hat er sicher Recht. Er ist auch der Meinung, dass ich sehr gut mit sensiblen Frauen zurecht kommen würde. Das bedarf noch einer umfangreichen Untersuchung.

Peter steht auf dem Standpunkt, dass die hässlichsten Frauen die besten Liebhaberinnen seien. Sie würden sich für die ihnen entgegengebrachte Aufmerksamkeit mit viel Treue und Eifer bedanken. Er Muss es wissen, denn schließlich ist er der Psychologiestudent.

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