Kapitel 2 T2

Teil 2 – Die richtige Ausrüstung

Machen Sie sich keine Illusionen, wenn Sie mit einer Ixus60 in den Urlaub fahren, dass Sie auch nur eines ihrer mitgebrachten Fotos bei einer Microstock-Agentur unterbringen können. Es sei denn ihr Urlaubsziel ist so einzigartig, dass dort vorher noch nie jemand gewesen ist, bzw. Sie gerade diesen Vulkanausbruch fotografiert haben, den in dem Augenblick keiner fotografieren konnte oder vielleicht den Yeti aufs Bild bekommen haben…

Ich selbst habe Bildmaterial mit einer Amateurvideocam an RTL verkauft, weil ich zufällig den sichtlich angesäuselten Diego Armando Maradona samt seinem Freund Lothar Matthäus beim Karneval in Rio getroffen hatte. Allerdings sind diese Bilder eher etwas fürs VIP-Boulevard, dort sind Sie bei „RTL exklusiv“ auch ausgestrahlt worden. Mit meiner Ixus 50 hatte ich in Rio aber auch ein großartiges Foto geschossen, weniger geeignet für Stockagenturen.

Wussten Sie, dass sich auch die Ixus –und Powershot-Modelle von Canon mithilfe eines CHDK Development Kits genannten Software „dazu überreden“ lassen in RAW aufzuzeichnen?

Was Sie wirklich brauchen

Hardware

Sparen Sie nicht an der DSLR-Kamera. Auch wenn Sie kein Krösus sind, ergeben sich doch mit höherwertigen Profi-Kameras diese Vorteile:

EOS 60D w EF-S 18-135mm FRT LCD OPEN.jpgDie nagelneue Canon EOS 60D mit dreh- und schwenkbaren LC-Display © Canon Presse

Bedenken Sie, dass Sie im Laufe der Zeit, ein Vielfaches des Bodypreises für gute Objektive ausgeben werden. Ich selbst Besitze eine EOS 5D MK II und ein 550D als Backup-Kamera (Ersatzkamera, falls beim Shooting die Hauptkamera mal ausfällt). Mit beiden Kameras bin ich sehr zufrieden, obwohl es auch hier für Verbesserungen noch Luft nach oben gibt.

Welche Objektive Sie benötigen, hängt natürlich von ihrer Präferenz ab. Für die Peoplefotografie benötigen Sie ein gutes Portraitobjektiv (80-100mm) während

Sie für die Sport- und Naturfotografie eher ein Teleobjektiv (300/400/600mm) benötigen.

Ich verweise deshalb hier auf den Objektivberater auf Traumflieger http://www.traumflieger.de/objektivberater/index.php bzw. auf meine Ausrüstungsseite von Amazon (smartpix-dslr-store), auf der Sie meine ganze Ausrüstung nachempfinden, einsehen und nachbestellen können.

Kapitel 2 T1

Teil 1 – Die richtige Ausrüstung (a)

Die Zeiten, in denen man mit einer 5-Megapixel-Kompaktkamera Bilder für Stockagenturen schießen konnte, sind wohl vorbei. Nicht zuletzt die vielen Profis, die Microstock für sich als zusätzlichen Absatzmarkt entdeckt haben, sind dafür verantwortlich, dass der Amateur gegen Bilder in Profiqualität konkurrieren muss. Die Stock-Agenturen haben immer höhere Qualitätsanforderungen an die Fotos, die sie verkaufen wollen. Und damit steigt die Eingangshürde in den Stock-Markt deutlich.

Ich halte nichts davon, sich am Anfang für viele tausend Euro ein Profi-Equipment zu zulegen – in der Hoffnung allein dadurch diese Hürde genommen zu haben. Eine gute Kamera macht nicht allein ein gutes Foto. Das Foto macht immer der Mensch, der hinter der Technik steht. Die Technik ist nur Mittel zum Zweck. Ohne menschliche Kreativität bringt auch die teuerste Kamera kein brauchbares Foto zustande.

EOS 60D VARIANGLE LCD MAN.jpg

Die neue EOS 60D gibt Gestaltungsfreiraum; © Canon Presse

Die technische Ausrüstung ist aber mehr denn je zum entscheidenden Faktor für oder gegen die Aufnahme eines Fotos bei den Agenturen geworden. Da hört man schon mal Sätze, wie: „Fotos, die nicht wenigstens mit einer guten Spiegelreflexkamera geschossen wurden (ab Canon EOS 50 D aufwärts) haben bei uns kaum eine Chance.“ Auch liest man im Internet etwas von 20 Mio Pixel als „Mindestanforderung“.

Richtig ist, dass das Rauschen bei besseren DSLR im Bild geringer ist und deshalb zum Maßstab für die Aufnahme oder Ablehnung eines Fotos geworden wurde.

Tipp 3: Nutzen Sie (wenn möglich) den RAW-Modus

Dies lässt sich durch Verwendung des RAW-Formats in Verbindung mit einem Entrauscher-plugin (z.B. Neatimage) allerdings auch mit einer nicht mehr ganz neuen EOS 400D bewerkstelligen. Der RAW-Modus bietet nebenbei auch eine verlustfrei arbeitende Scharfzeichnung. Dazu mehr im Kapitel Nachbearbeitung.

Kapitel 1 T4

Getty/Corbis werden ihre Preisstruktur radikal ändern, um verloren gegangenes Terrain wieder zurückzuerobern. Vergessen wir nicht, gute professionelle Bilder zu produzieren kostet Geld, egal ob man günstig in Südafrika oder in Argentinien produziert, und dieses Geld kann man allein durch Microstock-Einnahmen kaum verdienen.

Was dazu führen wird, dass weniger gute Bilder auf Microstock vertreten sein werden und die Kunden dann gezwungen sind, sich wieder anderweitig nach qualitativ hochwertigen Fotos umzuschauen. Dann werden Bilder bei Getty nicht mehr für 1 € sondern für 50 € über den virtuellen Ladentisch gehen.

Microstock galt lange als Domäne der Amateurfotografen, die ihre Digitalkameras refinanzieren wollten.

Die Erfolgsgeschichte der Microstock-Agenturen basiert auf drei Faktoren:

  1. den Verkauf von qualitativ hochwertigen Bildern zu kleinen Preisen
  2. das kostenlose Zusammenstellen eines Onlinearchivs von einer Vielzahl von Teilnehmern
  3. den Gebrauch des Internets während des ganzen Präsentations-/Verkaufs-Prozess

Doch der Markt hat sich verändert. Microstock ist heute eine äußerst attraktive Alternative zum traditionellen Bildermarkt.

Jeder professionelle Fotograf muss sich inzwischen die Frage stellen, wie er seine Fotos zu Geld macht und seine Kunden findet. Die massive Nachfrage, die auf einem Online-Marktplatz wie z.B. Fotolia tagtäglich herrscht, muss auch der Profi in der heutigen Zeit als neuen Absatzkanal nutzen. Daher steht der engagierte Amateur immer mehr in Konkurrenz zu den Profifotografen und deren professionellen Bildern.

Microstock ist ein profitables Geschäftsmodell geworden, da sich die Nachfragestruktur nach Fotos komplett geändert hat. Es gibt Millionen privater Blogs, Vereinsseiten, Websites von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen usw. Hinzu kommt der wachsende Bildbedarf von Verlagen, Werbeagenturen und Redaktionen, die alle samt kostenbewusster geworden sind. Sie alle suchen und kaufen täglich Bilder in den unterschiedlichsten Auflösungen.

Das Motto ist: Lieber ein Bild tausendmal für einen Euro verkaufen als einmal für 1000 Euro. Es ist im Microstock-Markt keine Seltenheit, dass sich ein Bild hundert oder zig tausendfach verkauft.

Kapitel 1 T3

Die Analysten der BCC Research schätzen, das 2013 der weltweite Markt für Digitalfotografie mehr als 230 Milliarden Dollar wert sein wird (von 155 Mrd. $ in 2008).

Gleichzeitig findet eine Umstrukturierung des Stockmarktes statt. Einige Stockfirmen schließen, andere werden fusionieren und die Großen werden vermutlich noch größer. Der Markt bereinigt sich.

Es verschwinden ja nicht nur alte Microstock Agenturen, sondern ab und zu tauchen auch mal neue auf. Bei den meisten bin ich skeptisch, ob der Zeitpunkt nicht zu spät ist, um sich gegen die big five (Shutterstock, Fotolia, Istockphoto, Dreamstime und Bigstockphoto) durchzusetzen.

So wäre ich eigentlich auch bei DepositPhotos skeptisch, denn auf den ersten Blick unterscheidet diese Agentur nichts von anderen Newcomern wie z.B. Polylooks. Beim zweiten Hinschauen gibt es aber doch einen Unterschied, und zwar einen nicht unerheblichen. DepositPhotos versucht nämlich mit hohem finanziellen Anreiz für Fotografen sehr schnell eine kritische Masse von Fotos aufzubauen, die nötig ist, um Käufer anzulocken.

Was bedeutet Microstock-Agentur?

Eine Microstock-Agentur ist im Grunde eine Bildagentur, die Fotografien und Grafiken im Internet zu günstigen Preisen anbietet. Als Fotograf muss man sich bei diesen anmelden, um seine Fotos über diese Agenturen verkaufen zu können. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Microstock-Agenturen: Fotolia, iStockphoto, StockXpert, Dreamstime, …

Tipp:2 Nehmen Sie das Begrüßungsgeld von DepositPhotos mit

Dieser finanzielle Anreiz besteht darin, dass neue Fotografen für jedes neu angenommene Foto mit einer einmaligen Bonuszahlung von 20 Cent vergütet werden (bis zu 500 Fotos). Das macht quasi 100$ Begrüßungsgeld, die man sich einfach mal so mitnehmen kann.

Der Trend geht ganz eindeutig zu qualitativ hochwertigen Aufnahmen, sowohl technisch als auch thematisch. Agenturen wie Panther Media haben den Trend, sich auf europäische Motive zu spezialisieren, andere greifen bestimmte Themenbereiche auf. Um neben den großen Agenturen bestehen zu können, werden wohl spezialisierte Anbieter entstehen, die sich z.B. nur mit technischen Motiven, Mode oder Freizeitthemen beschäftigen. Ein weiterer Trend ist “Macrostock”. Hier wird es dann hochwertiger, individueller und exklusiver, darum bewegen sich die Einnahmen pro Bild im höheren 2-stelligen bis niedrigen 3-stelligen Bereich. Es ist fraglich, ob sich das angesichts der Masse an guten Microstockfotos durchsetzen wird.

Kapitel 1 T2

Nun sind die Microstock-Agenturen an einem neuen Wendepunkt: Die Preise für ihre Bilder werden für Privatpersonen zu teuer. Für große Firmen hingegen sind die Preise immer noch lächerlich niedrig und das gesparte Geld fließt nicht an die Fotografen und Bildagenturen, sondern in andere Bereiche.

Die Microstock-Agenturen versuchen mit Premium-Kollektionen dagegen zu steuern. Bei istockphoto klappt das mit der Vetta-Kollektion ganz gut, weil hier nur neue und exklusive Bilder zu finden sind. Fotolia hat in der Infinite-Kollektion vor allem das ausrangierte Bildmaterial von großen Macrostock-Agenturen. Deren altes Material sieht im Vergleich zu den besten neuen Microstock-Fotos hingegen oft schlecht aus.

Es sollte weiterhin günstige Bilder geben. Aber Großkunden, die mehr mit einem Bild machen als es gekostet hat, sollten entsprechend mehr bezahlen. “Erweiterte Lizenzen” und Druckauflagen-Beschränkungen sind ein Anfang.

Für große Unternehmen wie Amazon und Ebay greifen Printlizenzen und hohe Auflagen leider nicht. Solche Firmen könnten ein Foto für 1 Euro kaufen und es auf die Startseite ihrer Webseite zu packen, mit der hundertausende Euro verdient werden. Hier müssen die Bildagenturen einen Weg finden, einen Ausgleich zu schaffen.

Früher hieß dieser Ausgleich “rights managed” oder RM, bei der Bildlizenzen nach Nutzungszweck bezahlt wurden. Wer eine “royalty free”-Lizenz wollte ( um mit den Bildern beinahe alles machen zu dürfen), musste meist mindestens den doppelten Preis bezahlen. Bis die Microstock-Agenturen den Preis für RF-Lizenzen so gedrückt haben, dass die Urheber auf der Strecke blieben.

Die Nutzungsbedingungen einiger Microstock-Bildagenturen sind inzwischen komplizierter als eine “normale” RM-Lizenz. Vielleicht eine gute Gelegenheit, die bisherige Preis- und Lizenzpolitik zu überdenken. Der Ansatz von Dreamstime, Fotos umso teurer zu machen, je öfter sie verkauft wurden, ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Microstock-Agenturen sind die Discounter unter den Online-Bildagenturen und bedienen mit kleinen Preisen und großem Angebot immer mehr Medien. Hier können sowohl Foto-Profis als auch Anfänger mit gutem Auge und Ideen mitverdienen. Zu den ehemals angesprochenen Fotoamateuren gesellen sich immer mehr Profis, die damit inzwischen Geld verdienen und den Amateuren große Konkurrenz machen.

Kapitel 1 T1

Der Bildermarkt in Bewegung

aus Mit Microstock zum Millionär von Mathias Bleckmann

Vor 8-10 Jahren kauften die Werbeagenturen und Verlage mit finanzstarken Etats für viel Geld (meist mehrere Hundert DM) von den Bildagenturen Fotos für ihre Zeitungen und Broschüren. Kleinere Verlage konnten sich dies meist nicht leisten.

Deshalb begannen einige Designer damit, Fotos zu tauschen statt zu kaufen. Da ein 1:1-Tauschhandel sehr mühselig war, wurde ein Credit-System eingeführt, das für jedes heruntergeladene Foto dem Urheber sogenannte „Credits“ verschaffte, die dieser für selbst benötigte Fotos ausgeben konnte. Anschließend konnten die übrig gebliebenen „Credits“ gegen Bargeld ausgezahlt werden. Der Microstock-Bildermarkt war geboren.

Wie man sich denken kann, fanden das die etablierten teuren Bildagenturen nicht besonders lustig, denn Sie sahen ihre Einnahmen schwinden. Wegen dem „Kannibalismus“ und Preisverfall auf dem Markt herrschte bei ihnen die nackte Angst. Die Revolution, Fotos die bisher für dreistellige Beträge verkauft wurden, für einen Dollar zu lizenzieren, ergab auf einmal ein um 95% billigeres Angebot.

Zuerst wähnte man sich noch in Sicherheit, weil man noch dachte, dass die Bildauswahl der neuen Microstock-Agenturen zu gering und qualitativ minderwertig – also keine echte Konkurrenz- wären.

Jetzt konnten sich auch Privatpersonen endlich gute Fotos für ihre Webseiten und die wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden sprießenden Blogs leisten können.

Der wachsende Bedarf an günstigen und guten Bildern führte dazu, dass sich die Menge und Qualität der Microstock-Fotos schnell erhöhte, womit sich das Argument der traditionellen Bildagenturen selbst in Luft auflöste. Etwa 70 bis 80 Prozent der benötigten Bilder für Standardanwendungen sind mit Stockmaterial realisierbar, deshalb finden sich in den Stocks inzwischen Fotos in hervorragender Qualität. Wir sprechen hier von Stock-Fotografie, von kommerziellem Bildmaterial, das in den Medien täglich in riesigen Mengen benötigt und veröffentlicht wird.

Vor allem Bill Gates mit „Corbis“ und Mark Getty mit den von ihm gegründeten „Getty Images“ waren es, die den Microstock-Grundstein gelegt haben. Zwei Männer mit reichlich Geld, die nicht in der Bilderbranche aufgewachsen sind aber die Bedeutung der Bilder verstanden haben!

Vorwort weiter 4

Einige Autoren halten 300-600€ im Monat für realistisch. Wie bereits gesagt, hängt das vom Fleiß und der Anzahl (bzw. Qualität und Originalität) der eingestellten Fotos ab. Die Margen dieser Mikrostockagenturen sind klein, doch wenn das Bildkonto eines Mitglieds eine gewisse Größe erreicht hat (ein paar hundert Fotos), sind recht gute Gewinne möglich. Einen kostenlosen Stockfoto-Verdienstrechner finden Sie hier.

Microstock funktioniert für Fotografen, die Ausdauer besitzen und die bereit sind, durchgängig hochwertiges Material anzufertigen. Das heißt auch, dass viel der

schon vor dem ersten Druck auf den Auslöser stattfindet. Wichtig ist optimale Vorbereitung, gute Organisation und die Fähigkeit zur Selbstkritik. Nach „Feier-

abend“ werden Modelle ausgewählt, Foto-Shootings geplant und recherchiert, welche Motive am Markt die besten Preise erzielen.

Künstler sind in der Stockfoto-Branche weniger gefragt, die Fotografen müssen in erster Linie ihr Handwerk gut beherrschen und unternehmerisch denken können.

Wer das als Rüstzeug mitbringt, der wird hier Erfolg haben. Entscheidend ist nicht

der Name des Fotografen, sondern einzig die Qualität und der Marktwert des einzelnen Bildes. Diese demokratische Eigenart der Microstockfotografie macht diese neue Einnahmequelle für tausende Fotoamateure so attraktiv.

Die Vermarktung eigener Motive ist also besonders erfolgreich, wenn man seinen Blick für verwertbare Motive schult. Am erfolgversprechendsten ist es, wenn man regelmäßig wiederkehrende Themen gezielt für den Markt umsetzt. Besonders aussichtsreich sind gute Tabletop- oder Personenaufnahmen die mit dem großen Bereich Business in Verbindung stehen. Man sollte sich also bereits vor den Aufnahmen entscheiden, ob man Fotos zur Vermarktung oder zur eigenen Erbauung machen möchte, da sich die Motive nur selten überschneiden.

Wie man sieht, hängt das Geld eben nicht an einer Leine und braucht nur abgenommen zu werden. Es gehört jede Menge know how dazu die richtigen Motive zu fotografieren und auch noch erfolgreich zu verkaufen.

Am Anfang meiner Microstock-Fotografie hätte ich mir so ein Buch wie dieses gewünscht, in dem alle wichtigen Informationen und Links für die erfolgreiche Vermarktung von Stock-Fotos zusammengetragen wurden. Dann wäre alles einfacher gewesen. Ich musste mir entweder zeitaufwendig alle Infos zusammen suchen oder mühsam über Fehler selbst lernen.

Dieser Beitrag wird Ihnen helfen, mit ihren Fotos Geld zu verdienen und Fehler zu vermeiden. Es gibt Kapitel zum Bildermarkt, zur richtigen Ausrüstung, zur geschickten Motivauswahl, idealen Verschlagwortung , Shooting, Nachbearbeitung, Agenturauswahl, Archivierung sowie zu rechtlichen Aspekten. In diesem Beitrag stecken die Tipps und Tricks der erfolgreichsten Stockfotografen, die sie sich nicht entgehen lassen sollten – also lesen Sie weiter!

Viel Spaß und Erfolg mit Ihren Fotos!

Vorwort weiter 3

Typisch für Stockfotografie: Es sind Bilder, die man in Prospekten und Broschüren schon tausendmal gesehen hat, die aber von Grafikern immer wieder gebraucht werden. „Stock-Fotografie ist nicht wie gewöhnliche Fotografie. Wenn man auf Vorrat Fotos schießt, muss man vor Augen haben, wie jedes Bild in einer Anzeige oder einer Grafik verwendet werden kann“, sagt Sumners.

Früher gab es den Begriff des „Gebrauchsgrafikers“ zur Abgrenzung des Designers. Er fertigte Preisschilder, Toilettenhausschilder, Vorsicht vor dem Hunde-Symbole und alle Grafiken, die wir um uns herum im täglichen Leben so sehen.

Ein Microstock-Fotograf wäre demzufolge ein „Gebrauchsfotograf“, der Fotos schießt deren Gebrauch er bereits im Hinterkopf hat.

Tipp 1: Orientieren Sie sich an und lernen Sie von den Besten

Das Prinzip, sich erfolgreiche Strategien zu Eigen zu machen, zieht sich durchs ganze Buch. Machen Sie es sich zur täglichen Aufgabe, erfolgreichen Menschen auf die Finger zu schauen und deren Erfolg zu hinterfragen. Microstock macht es möglich, denn natürlich sind alle Downloadzahlen und Bestseller-Motive online einzusehen. Lernen Sie von den Besten und verbessern Sie deren Erfolgstrategien.

Dieses Buch trägt Tipps und Tricks sowie wichtige Fakten der Microstock-Fotografie zusammen. Auch wenn Sie nicht gleich Millionen mit Ihrem Hobby verdienen – für einen erträglichen Nebenverdienst sollte es trotz aller bisher gemachten Einwände ausreichen. Die Höhe dieses Nebenerwerbs ist abhängig von der eingesetzten Arbeitszeit und anderen individuellen Parametern. Daher werden Sie in diesem Buch keine Zahlen finden, wie viel Sie genau verdienen können. Ich gebe Ihnen das Rüstzeug und die richtigen Tools an die Hand – umsetzen müssen Sie die Tipps dann selbst. Und wie viel Arbeit und Zeit Sie dafür investieren, liegt allein an Ihnen.

Im Internet gibt es viele Blogs, die regelmäßig Microstock-Einnahmen ver-öffentlichen und Ihnen einen Anhaltspunkt über die Höhe der zu erzielenden Einnahmen geben. Dazu zählen u.a. die Zahlen von Microstock Diaries, NilToMil, oder Microstock Experiment. Auch der deutsche Fotograf Robert Kneschke gibt in seinem Blog seine Umsatzzahlen für jede Stockagentur gesondert preis. Seine interessanten Erfahrungen nach einem Jahr Microstockfotografie sind dort nachzulesen. Er lebt inzwischen ausschließlich von der Stockfotografie.

Vorwort weiter 2

Allerdings sollten zukünftige Stockfotografen-Millionäre nicht einfach Yuri imitieren sondern versuchen, ihren eigenen Stil zu finden. Heutzutage kann jeder mit einer

bescheidenen Investition sehr gute Stockfotos schießen. Sie Gewinn bringend zu verkaufen, ist allerdings eine andere und vielleicht die größere Herausforderung.

Man muss sich schon etwas Besonderes einfallen lassen. Die größte Verkaufs-chance besitzt das besonders auffallende Motiv, das aber dennoch sehr allgemein gehalten ist. Genau darauf legt dieses Buch den Schwerpunkt. Yuri war Pionier der ersten Stunde und seine massenhaft produzierten Fotos heben sich von den Mitbewerbern durch einige besondere Aspekte ab, auf die ich im Verlauf des Buchs noch näher eingehen werde.

Viele Firmen kaufen Bilder bei Microstock-Agenturen, weil sie sehr günstig sind und es eine riesige Auswahl gibt. Wenn Sie Ihre Bilder über eine Microstock-

Agentur verkaufen, werden Sie eines Ihrer Bilder irgendwann im Internet finden, in einer Hochglanzzeitschrift, in einer Zeitung oder auf einer Produktverpackung.

Deutschland ist laut Yuri Arcurs sein größter Absatzmarkt nach den USA. Fotolia zählt in Deutschland etwa 100.000 registrierte Fotografen, Istockphoto spricht von 70.000 weltweit. Da ist es für engagierte Neueinsteiger nicht eben einfach, herauszuragen. Vergessen Sie die Idee mal eben ein paar Ihrer Fotos online zu stellen und dann nur noch auf die Überweisungen zu warten und in einem Monat kündigen Sie ihre Arbeitsstelle. Microstockfotografie ist gerade in der Anfangsphase eine sehr zeit- und arbeitsintensive Geschichte.

Der mit einer Schweizerin verheiratete Grafikdesigner Ron Sumners aus Kanada lebt seit vier Jahren in Baar. Er startete vor Jahren bei iStock, als er von einer Weltreise 8000 Fotos auf diversen Festplatten liegen hatte und in der Schweiz einen Job suchte. Heute macht Stock-Fotografie drei Viertel seines Einkommens aus. Aktiv ist er auf 14 Portalen. Das ist Knochenarbeit: „Ich beginne morgens um 7.30 Uhr, prüfe alle meine Accounts und schaue, welche Bilder am Vortag verkauft wurden. Dann bearbeite und verbessere ich neue Fotos, bis elf Uhr schaffe ich etwa fünf. Schließlich starte ich mit dem Upload auf alle Seiten. Ich beginne bei iStock mit dem größten Umsatz und ende bei der Plattform, die am wenigsten einbringt.“ Während des Uploads geht er auf einem anderen Rechner seiner regulären Arbeit als Grafikdesigner nach. Sumners Bestseller sind ein Fußball mit 1291 Downloads und Gewürzschalen mit 718 Verkäufen.

Mit Microstock zum Millionär

Geld verdienen mit den eigenen Fotos

Vorwort 1

Von Mathias Bleckmann

Etwa 35 Millionen Freizeitfotografen zeigen ihre Bilder auf der Plattform Flickr. Jetzt können viele von ihnen Geld damit verdienen. Natürlich ist es möglich, mit seinen eigenen Fotos eine sechsstellige Summe zu verdienen. Der ehemalige Psychologie-Student Yuri Arcurs zum Beispiel hat ein kleines Unternehmen aufgebaut, das über zwei tausend Fotos pro Tag auf den Markt wirft. Der 31-jährige Däne ist „der weltweit bestverdienende Microstock-Fotograf“, wie es auf seiner Webseite heißt, und bekennender „Microstock-Millionär“. Er lädt seine Fotos auf ein Dutzend Plattformen und kommt auf circa 2 Millionen Verkäufe im Jahr.

Allein zur Verschlagwortung seiner Bilderflut hat er vier Leute eingestellt, während in Indien mindestens fünfzehn Mitarbeiter für ihn Aufnahmefehler der Fotos mit Photoshop beheben. Yuris Vorteil ist der, dass er bei den Microstock Agenturen so erfolgreich und bekannt ist, dass jedes neue Bild von ihm auf die ersten Seiten der Suchergebnisse kommt und ein Abverkauf dadurch garantiert ist, nur so ist auch sein Investment von 200.000 € von Januar 2009 in Südafrika erklärbar. Mit der Microstock-Fotografie angefangen hat Yuri im Jahre 2005 mit einem Budget von 50$ pro Shooting und etwa. 500 Fotos, die er bei Shutterstock einstellte. Seine Freunde benutzte er als Models, besonders seine blonde Freundin sollte uns bekannt vorkommen, weil sie auf fast allen frühen Fotos von Yuri zu sehen ist.

Was bedeutet Stockfotografie?

Stockfotografie bedeutet, Bilder auf Vorrat zu produzieren. Das Wort selbst hat seinen Ursprung im Englischen („to have in stock“ = „auf Lager haben“). Man fotografiert also etwas, um die Bilder irgendwann an Kunden zu verkaufen, die vielleicht keine Zeit oder zu wenig Geld haben ein Fotoshooting für das gesuchte Bild zu beauftragen. Die Fotos werden über Bildagenturen (wie z.B. fotolia) vertrieben und verkauft.

Yuris Freundin Cecilie zählt mittlerweile zu den bekanntesten „namenlosen“ Models dieser Welt.

Wenn man sich Yuris Einnahmen genauer anschaut, wird man feststellen, dass er 50% seiner Einnahmen mit nur 5 % seiner Fotos macht, den sogenannten Topsellern.

Den Traum vom Foto-Amateur zum Millionär kann jeder träumen. Einzige Voraussetzung sind qualitativ und inhaltlich herausragende Aufnahmen. Allerdings ist es für alle nachfolgenden ambitionierten Fotografen ungleich schwerer geworden, diesen Erfolg zu erreichen. Allein die Vielzahl der bereits in den Stocks online vertretenen Motive macht es schwer, aber nicht unmöglich.

Auf die Interview-Frage, ob es heute noch möglich ist, ein zweiter „Yuri Arcurs“ zu werden, antwortete Yuri alias „Mr. Microstock“ so: „Auf jeden Fall!“ „Mit Microstock zum Millionär“ weiterlesen