Was ich an diesem Abend gemerkt habe, war, dass eine gewisse Kreativität auch in besonderen Lebenslagen weiterhelfen kann. Irgendwie geht es nämlich darum, auf besonders schonende und harmlose Art dem Partner zu verstehen zu geben, dass man etwas von ihm will. Wie sag ich s meinem Partner? Es ist ein stückchenweises Vorgehen, bei dem manchmal auch ein kleiner Schritt zurück einen Fortschritt darstellen kann.
In diesem Fall kam uns ein besonderer Umstand zugute. Das Mariott-Hotel war nicht das einzige hohe Gebäude in der Gegend. So blickte ich mal wieder aus dem Fenster, um nicht da hinschauen zu müssen, wo ich gerne hingeschaut hätte. Es war inzwischen dunkel geworden und so konnte ich dem bunten Treiben in dem anderen Hotel zuschauen.
Natürlich waren auch Pärchen dabei, die es scheinbar genossen, wie auf einem Präsentierteller (bei voller Operationsbeleuchtung und vor allen Augen) miteinander zu vögeln. Ich sagte meiner Stewardess, was es hier draußen für ein tolles Programm gäbe. Nachdem sie kurz amüsiert geschaut hatte, ging sie ins Bett und legte sich hinein. Nachdem ich noch einen Moment bei Kamasutram -Stellung Nr. 864 zugeschaut hatte und noch darüber nachdachte, wie das physisch überhaupt möglich war, was ich da gerade gesehen hatte, hörte ich hinter mir meine Stewardess.
Mit kleinmädchenhafter, betont schüchterner, Stimme sagte sie: „Wenn Du das Programm so toll findest, können wir uns ja unser eigenes Programm machen!“ Ein Ruck ging durch meinen Körper und etwas schnürte mir die Kehle zu. Meine Handflächen wurden feucht und mein Blut stürzte tief in die Beine, um danach dann doch an die richtigen Stellen zu fließen, wo es jetzt dringend gebraucht wurde. In dieser Nacht war ich ganz wissbegieriger Lehrling einer meisterhaften Zauberin.
Diese Nacht sollte meine kühnsten Erwartungen weit übertreffen. Jetzt wusste ich, dass sich das Warten gelohnt hatte. Dank einer zauberhaften Lehrerin lernte ich schnell und wurde ein gelehriger Schüler, der schon bald eigene Kreativität beim Liebesspiel an den Tag legte. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen und kamen aus dem Bett kaum noch heraus. So unverkrampft gingen wir danach mit unseren Körpern um. Jeder wusste schon nach wenigen Stunden wie er den Körper des anderen stimulieren konnte. Fast ist es so als wenn man ein Instrument richtig beherrscht: man kann alle Stimmungen darauf spielen von zarten verträumten Melodien zum Kuscheln bis zum Hardrock und Heavy Metal war alles möglich.